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Geflügelte Figuren (1.) der klassischen Periode geben bis heute Rätsel auf. Man geht davon aus, dass es sich um geflügelte Götter handelt. Prof. Dr. Georg Braumeier, Habalukke Spezialist der Uni Berena, verficht die These, dass es sich bei den Geflügelten oder auch Engeln wie er sie nennt, um eine Erscheinungsform der grossen Göttin von Habalukke handle. Die geflügelte Löwin der sumerischen Glyphik sowie der Leopardenthron von Catal Huyuk sei ein Indiz dafür, dass die Löwin auf dem Festland eng mit der grossen Göttin in Zusammenhang stand. Die Löwin verkörpere matriarchale Strukturen. Sie ziehe ihre Jungen ohne Vater auf, welcher auf die Jagd gehe. Die flankierenden Löwinnen an der Seite der Hohepriesterin von Catal Huyuk seien ein typisches Anzeichen dafür, dass die Religion dieses sesshaften Stadtstaates die Löwin aus der alten Religion der Jäger und Sammler übernommen habe. Religionswissenschaftler bezeichnen die Vermischung von solchen Vorstellungen als Synkretismus. Etwa so wie im monotheistischen Katholizismus die Heiligen die Funktion des römischen Polytheismus übernommen hätten. Der Löwenkopfadler ist als raubvogelartiges Mischwesen in der mesopotamischen Glyptik von der Dschemdet-Nasr-Zeit bis zum Ende der neusumerischen Zeit belegt. Auf Sehnah sind keine grossen Raubkatzen heimisch gewesen, dies sei der Grund dafür, dass die habalukkische Variante der Flügelidole nicht mit Löwenkopf sondern mit Menschenkopf dargestellt wurden. Braumeier geht aber davon aus, dass die insulare Adlervariante durch den Seehandel mit Mesopotamien zustande kam und dass Adler oder Geier auf der Insel heimisch waren. Braumeier geht davon aus, dass es sich um den Bartgeier handelte. Er ist mit einer Spannweite von bis zu knapp 3 Meter der größte Vogel in Europa. Leider ist er heute eines der seltensten Tiere auf unserem Kontinent. Auf Sehnah leben heute noch circa 34 Vögel dieser Art. Der Vogel wird auch Lämmergeier genannt, in den letzten Jahren setzt sich aber der Begriff Bartgeier immer weiter durch.