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affolter zeichnungen

Dr. Walter Affolter starb 1982 nach längerer Geisteskrankheit in der Heil- und Pflegeanstalt Altenberg BL. Seine Collagen und pseudo-wissenschaftlichen Zeichnungen aus dieser Zeit inspirieren noch heute viele junge Künstler fast ebenso wie die Blauköpfe von HABALUKKE. Affolter verfiel zusehends dem Wahn, eine hellseherische Gabe zu haben. Er behauptete, er könne archäologische Funde vorhersagen. Er habe Eingebungen, welche er zu Papier bringen müsse, damit man ihm glaube, wenn diese Dinge dann auch gefunden würden. Auf einer Karte bestimmte er, wo die Artefakte zu suchen seien. Ihm zu Ehren wurde in der Tat eine Grabung durchgeführt, welche zum Leidwesen aller Esoteriker erfolglos war. Die seriellen Arbeiten (Idole, Picrolite wie er sie nannte) waren seiner Zeit voraus.

Das nachfolgende Bild zeigt ein Picroliteidol, welches Affolter in Sotira auf Zypern gefunden hat.

Affolter malte nicht häufig, doch wenn er malte, dann malte er wie ein Besessener. Bis zu vier Aquarellen hintereinander, oft bis spät in die Nacht hinein. Man liess ihn, da ihn diese Arbeit beruhigte. Wollte man ihn zur Nachtruhe zwingen, löste es Tobsuchtsanfälle bei ihm aus und er verweigerte über Tage das Sprechen.

Kanonische Idole des Neolithikums sind in der Regel Kopien ein und derselben Idee, vergleichbar etwa der östlichen Ikonenkunst, der Inhalt wird tradiert, keine Individualität, kein Autor.

Affolter beginnt mit der Zeit in seinem seriellen Wahn inhaltlich auszubrechen. Er produziert individual Works, die für sich stehen. Einzelne Blätter sind mit einer Nummerierung versehen, welche bei 23Mio beginnt und rückwärts verläuft.
Jahre später, die "over 10'000 individual Works" (1987/88) von Allan McCollum stellen Chiffern für Kunst dar und stehen ebenfalls für sich selbst.

http://home.att.net/~amcnet2/album/individualworks1.html

Die meisten Figurinen sind Abwandlungen von Objekten, die Affolter kannte. Einige aber zeugen von seinem verwirrten Geisteszustand.

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